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Türchen Nr. 20 ###Annahme###

Es ist wie es ist - Annahme ist der Schlüssel 

 

Eigentlich könnte ich es bei diesem einen Satz für heute belassen, denn der trifft ganz genau den Kern. Ich will trotzdem versuchen, noch ein paar halbwegs schlaue Gedanken dazu zu schreiben.

 

Stelle dir einmal eine Situation aus deinem Leben vor, in der du dich in einer Art Loop befindest, sie also immer und immer wieder hoch kommt. Eigentlich ist daran nichts zu ändern doch du findest dich damit einfach nicht ab. Ein Beispiel könnte sein, dass du etwas verloren hast, weil du nicht aufgepasst hast. Du bist dauernd sauer auf deine Dusseligkeit, ohne die dieser Gegenstand noch bei dir wäre. Doch er ist unwiederbringlich weg. Der Grund, warum du ständig wieder an dem gleichen Punkt ankommst und dich schlecht fühlst ist, dass du diese Sache nicht angenommen hast. Du marterst dich selbst, weil du meinst, dich bestrafen zu müssen, immer und immer wieder. Du bist Schuld. Du hast es verkackt. 

 

Der Schlüssel, aus diesem Loop heraus zu kommen ist Annahme. Der Kölner hat es in seinem kölschen Grundgesetzt stehen: " Wat fott is, is fott, zu Deutsch, Was weg ist, das ist weg." Es hatte seine Zeit, die ist aber vorbei. Es ist nicht zu ändern, also, Achseln zucken und wie der Kölner einfach sagen: "Wat solls, et is eben fott." Nimm es an, als eine nicht mehr zu ändernde Tatsache und gib ihr keine Energie mehr. Lass sie ruhen. Nimm es an, als eine Erfahrung in deinem Leben, wie du täglich so viele machst, um die du dir zum Glück meistens nicht mal Gedanken machst. Es gehört nun zu dir, ist ein Teil von dir und das ist nicht zu ändern. Damit nun dein Ärger verschwindet, heiße es willkommen und lerne daraus. 

 

Kürzlich las ich den Spruch: "Erst, wenn man gestolpert ist, achtet man auf den Weg". So kannst du deine Erfahrung als Lehrstunde nehmen, damit dir das zukünftig nicht mehr so geschieht. Andere Widerstände, die in deinem Leben sind, ohne dass du etwas falsch gemacht hast, kannst du durch das Annehmen neutralisieren. Sie triggern dich nicht mehr und du wirst ab diesem Moment keine Energie dafür benötigen. 

 

Und noch etwas ganz Wichtiges. Nimm dich selbst so an, wie du bist. Du bist so wunderbar und einzigartig, wie du bist. Dich gibt es nur dieses eine Mal. Kämpfe nicht dagegen an und versuche auch nicht, jemand anderes zu sein. Es ist Dein Leben, Dein Körper, Deine Erfahrung. Dich anzunehmen heißt auch, dass du deine als Fehler empfundenen Lebenserfahrungen akzeptierst, als einen Teil von dir. Jeder Mensch für sich muss Laufen lernen. So auch du. Wenn du annehmen kannst, übernimmst du Verantwortung und du kannst es dann besser machen. Vor allem aber hast du mehr Energie für die wirklich wichtigen Dinge in deinem Leben, nämlich das "Jetzt". Bleib nicht in der Vergangenheit hängen, sie ist fott. Komm hier im Augenblick an und achte auf deinen Weg.

 

Sei kein Annahmeverweigerer!

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Birgit (Sonntag, 20 Dezember 2020 08:39)

    So toll einfach. Fühl dich lieb umarmt von uns����dir und deiner Familie einen gesegneten Advent

  • #2

    Gitti (Sonntag, 20 Dezember 2020 09:31)

    Lieber Daniel �
    Danke für die wertvollen Gedanken zum Stichwort Annahme. Ich habe mich in allen 3 Facetten wiedergefunden. Was mir besonders schwer fällt ist, Hilfe anzunehmen, wenn ich keine Kraft mehr habe. Aber das hast Du mit mir ja hinlänglich erlebt. Es ist noch viel Arbeit, bis es endlich gelingt das Wort Annahme mit Leben zu füllen.
    Euch allen einen schönen 4. Advent.

  • #3

    Gitti U. (Montag, 20 Dezember 2021 16:33)

    Lieber Daniel, auch ich habe so meine Schwierigkeiten mit der Annahme. Ich fühle mich wesentlich besser wenn ich geben kann und auch meine Hilfe anbieten kann.
    Ich versuche immer öfter das abzulegen aber habe es noch nicht geschafft. Ich arbeite weiter daran. � Liebe Grüße Gitti. �

  • #4

    Gitti (Montag, 20 Dezember 2021 22:58)

    Lieber Daniel,
    wie gut ich das kenne. Ich habe mir mein Leben oft selbst sauer gemacht, weil ich ein Annahmeverweigerer war. Der Loop in Gedanken und unendlichen Grübeleien war mein täglicher und auch nächtlicher Begleiter. Ich hatte Angst, schlafen zu gehen und Angst, aufzuwachen. Es war egal, ob es Tag, oder Nacht war. Ich hab es einfach nicht geschafft, aus dem Gedankenkarussel auszusteigen. Ich war einfach nicht in der Lage, das zu leben, was mir so gut gefällt. Diese Leichtigkeit des Kölners zu leben. Einfacher kann man es nicht auf den Punkt bringen, als zu sagen: Fott is Fott. Ein sehr lieber Freund, weit über 80 und sehr Lebenserfahrung, hat mir eigentlich das Gleiche versucht, nahe zu bringen, in dem er sagte, Gitti, über verschüttete Milch weint man nicht. Vom Grundgedanken exakt das gleiche. Nur das fott is fott hat es mir einfach noch besser erklärt. Das ist meine Sprache, die ich verstehe. Wie so oft im Leben ist es nicht das selbe, wenn man das gleiche sagt. Sender und Empfänger müssen fein aufeinander abgestimmt sein. Erst dann kriegt man es hin, es anzunehmen. Ich danke Dir für diese griffige Formulierung. Vielleicht kriege ich ja jetzt endlich die Kurve, dass ich mein Gedankenkarussel zum Stehen kriege. Das wäre mir mehr wert, als ein Sechser im Lotto. Liebe Grüße, Gitti �