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Türchen Nr. 11 ###Gemeinschaft###

Wir sind zur Gemeinschaft geschaffen, wie Füße, wie Hände, wie die untere und die obere Zahnreihe. (Marc Aurel)

 

Klar, ich bin auch sehr gerne alleine, suche die Abgeschiedenheit und Abstand. Doch die Gewissheit, danach wieder zurück in meine Familie, zu meinen Freunden kommen zu können, macht das Alleinsein zu einem schönen Abenteuer für mich.

 

Gemeinschaften sind so unendlich wichtig. Es gibt innige Verbundenheit oder auch Zweckgemeinschaften. Beide haben ihre Daseinsberechtigung. Eine Gesellschaft, welche gut funktioniert, in der die Menschen gut und leicht leben können, sich wohl fühlen, ist auf Gemeinschaft aufgebaut. Es werden die Stärken gestärkt und in die Gemeinschaft eingebracht. Du kannst oder besitzt etwas, das andere nicht so gut können oder ihnen fehlt und damit dienst du allen. Im Gegensatz dazu nutzt du das Können anderer oder kannst etwas ausleihen, das du gerade benötigst.

 

In einer Familie ist das schon so, ganz im Kleinen. Handwerklich begabt, technisch versiert oder einfallsreich beim Kochen leckerer Gerichte, künstlerisch begabt, empathisch, resilient, lustig, gelassen, Ruhepol und vieles mehr. Eine Person kann nicht alles davon sein. Klug ist es, wenn alle ihre jeweiligen Ressourcen einbringen dürfen und die der anderen nutzen können. Das funktioniert. 

 

Ich habe die ersten Jahre meines Lebens in der DDR gelebt. Dort gab es noch spürbaren Zusammenhalt. Nicht nur innerhalb der Familie war das so, nein auch weit darüber hinaus. Der Nachbar, der jedes Jahr an Weihnachten ein Kaninchen brachte, der Apfelbaum, der für alle da war, Apfelmus ging an die gesamte Hausgemeinschaft. Es wurde nichts weggeschlossen aber auch nicht einfach genommen. Wir halfen uns gegenseitig und damit ging es uns allen auch gut. Ich bin als Kind für die betagte Nachbarin einkaufen gegangen. Dafür hat sie uns vorher schon mit dem einen oder anderen ausgeholfen, vielleicht mal das Treppenhaus außer der Reihe geputzt und sie war nicht sauer, wenn wir Kinder mal etwas zu laut oder schmutzig waren. 

 

Eine Gemeinschaft trägt alle, die darin sind, auch die Schwachen, Kranken und Kleinen. Bedenke, dass auch du nicht immer stark sein wirst und ab und zu Hilfe benötigst. Geben und nehmen, alles hat seine Zeit. In einer Gemeinschaft vermischt sich das ganz ausgewogen. Lass dich tragen, wenn du einmal nicht gehen kannst aber hilf mit, wenn du stark bist und bring dich ein, zum Wohle aller. 

 

So, wie die obere Zahnreihe nur mit der unteren Zahnreihe funktionieren kann, sind auch wir zur Gemeinschaft geschaffen. Es macht mich gerade sehr traurig, zu sehen, wie die Gemeinschaften gespalten werden, sogar Familien. Wir sehen jetzt schon, dass es vielen Menschen dadurch nicht gut geht. Mach du den Unterschied und geh auf andere zu, nimm sie wieder in den Arm, auch wenn sie anders sind. Denn genau dieses anders sein ist es, was eine Gesellschaft stärkt und großartig macht. Zusammen sind wir am stärksten!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Gitti U. (Samstag, 11 Dezember 2021 19:53)

    Guten Abend lieber Daniel Du hast es wieder mal auf den Punkt gebracht. GEMEINSCHAFT ist soooo wichtig und die vermisst man in der heutigen Zeit. Es wird Abstand geboten und auch teilweise von den Menschen gewünscht weil die Angst größer als die Nähe ist. Was wird noch alles verlangt um die Kälte in der Welt und auch im nächsten Umfeld zu steigern. Familien leiden darunter und auch auf den Arbeitsstellen wird es immer kälter und die Menschen werden unzufriedener. Einer soll auf den anderen aufpassen in dem Glauben das es eine gutgemeinte Absicht ist, leider Word was anderes damit bezweckt. Machen wir es mit unseren LIEBSTEN gemütlich und stellen wir die Liebe an erste Stelle alles andere blenden wir aus so lange es geht. Lieber Daniel nochmals vielen Dank für Deine schönen Gedanken und für den weiteren Wegweiser. Einen schönen Abend noch und liebe Grüße von Manni und Gitti.�

  • #2

    Gitti U. (Samstag, 11 Dezember 2021 19:56)

    Ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen denn es sollte heißen
    leider wird was anderes damit bezweckt.
    Ich weiß nicht wo ich was korrigieren kann. ��